Wir hatten vor (etwas längerem) Kurzem ein Fotoshooting für unsere Eigenmarke Taurus. Eigentlich gibt es nicht viel zu berichten, weil genau das passiert ist, was immer passiert: Tennisbälle auf den Ohren, vibrierende Geräte, die für Freude sorgen, Nebel, sehr spätes Essen vom Inder, NFL-Referenzen und natürlich viele Fotos und Videos. Ich fasse Euch das mal kurz zusammen.
Das Shooting war unser zweites Shooting in diesem Jahr, nachdem wir im April bereits ein kombiniertes Foto- und Videoshooting für unsere Marke Darwin hatten. Taurus ist vom Produktportfolio her unsere größte und abwechslungsreichste Marke und gehört sicher auch zu den spannendsten Marken am Markt. Da ist klar, dass das Taurus Shooting auch vom Aufwand her ein bisschen größer ausfällt – ein bisschen größer bedeutet hier auch schon mal eine mehrere hundert kg schwere Kraftstation aufzubauen und dann auch noch bewegen zu müssen, mit einem recht riesigen Sprinter waghalsig zu rangieren und unter Einsatz aller Kräfte und eines gewagten sowie unüberlegten Hechtsprungs einen mit knapp 200 kg Hanteln beladenen Rollwagen davon zu überzeugen, die Flurschräge doch nicht herunterzurollen.
Tatort: Hamburg Stresemannstraße
Das Shooting fand in der Brick Location in der Stresemannstraße in Hamburg statt, passenderweise nur 1,8 km von unserer Hamburger Filiale entfernt – zu Fuß, die Autoroute beträgt dann 3,1 km. In Hamburg, so habe ich gelernt, ist es verdammt schwierig, links abzubiegen. Unser Wagen, Sprinter lang, hat es auch nicht viel einfacher gemacht, zu rangieren – aber Tonia, Teamleitung Grafik und Trucker-Tochter hat den Part der Fahrerin mit Bravour gemeistert. Wendemanöver auf dem Parkplatz unserer Filiale, spontaner Motoraussetzer auf dem Zebrastreifen – alles kein Problem. Was uns beim Vom-Hof-Fahren allerdings aufgefallen ist: Das Problem in Hamburg sind nicht zu wenige E-Autos, sondern zu viele Autos allgemein.
Verdächtig: Zapatisten, Bildhauer und Piaggio-Roller
Ich hatte diese Brick-Location von außen bestimmt schon an die 1000 Mal gesehen, allerdings ohne dass mir das bewusst gewesen wäre. Wenn man von Norden mit dem Zug nach Hamburg reinfährt und hinter Diebsteich den Schlenker nach links Richtung Dammtor macht, dann überquert man mit dem Zug die Stresemannstraße und kommt ganz dicht an einem Gebäudekomplex vorbei.
Ich habe mich immer gefragt (die Strecke war früher Teil meines Arbeitsweges), was wohl in dem Gebäude ansässig sein könnte. Jetzt weiß ich es: u.a. die Brick Location, ein zapatistischer Kaffeeverein, eine Polsterei, eine Holzbildhauerschule, eine Roller-Werkstatt, Künstlerateliers und eine Autowerkstatt, in der oft und sehr qualm-intensiv gegrillt wird. Klingt in meinen Ohren nicht sofort nach dem perfekten Ort, um hochwertige Fitnessgeräte für Heim- und Studiogebrauch angemessen fotografieren zu können. Aber ich habe da auch überhaupt kein Gespür für: Ich sehe falsche Zeichenabstände oder wenn jemand mal dem falschen Kasus benutzt – Locationsuche: eher nicht so meins.
Ich habe die Kollegen vom Foto-/Video-Team nur um eines gebeten: Um Gottes Willen: Seht zu, dass Ihr etwas findet, wo die Treppen breit sind und wir keine drei Stockwerke mit Laufband und unzähligen Hanteln hinter uns bringen müssen; passt verdammt noch eins auf, dass die Türen breit genug sind und ich Kaffee bekomme. Unser Foto- und Videoteam hat sich damit und mit den wichtigen Anforderungen intensiv auseinander gesetzt und eine verdammt gute Location gefunden.
Beweismittel: Video
Vielen Dank!
Bevor ich Euch mit meinen Shooting-Erlebnissen langweile, möchten Tonia als Leiterin des Grafik-Teams und ich mehrere ganz große Dankes aussprechen: Natürlich bedanken wir uns bei Daniel, Kay und Daniela, unserem Foto- und Videoteam. Vielen Dank auch an die Filiale in Hamburg, bei denen wir Geräte zwischenlagern konnten, die uns beim Aufbau geholfen haben und beim Rangieren.
Wir danken unserem Technik-Team in Büdelsdorf, die uns bei den Vorbereitungen geholfen haben und bei Gunnar – halb Maschine, ganz Mensch – der kurzfristig mit dem Sprinter von Schleswig nach Hamburg gekommen ist, um uns bei der Logistik, beim Auf- und Abbau und anderen Kleinigkeiten zu helfen. Bester Mann. Zu guter Letzt gilt ein ganz großer Dank unseren Models: Shirin, Juliane, Simone, Finn, Amir und Andreas! Vielen Dank; es sind wirklich tolle Bilder und Videos entstanden.
Fischen im Trüben
Ich glaube es waren vor allem Kay und Daniel, die am Vortag des Shootings – der vor allem aus Vorbereiten, Einkaufen, Packen besteht – ziemlich freudestrahlend von der neuesten Errungenschaft des Foto- und Video-Teams berichteten: eine Nebelmaschine. Ich persönlich wusste nicht, dass das wichtig ist. Nun aber, da ich gesehen habe, in welchem Umfang wir das Gerät benutzt haben, frage ich mich: Wie haben wir vorher jemals Fotos machen können??? Es war, als könnte es gar nicht genug Nebel geben … naja, bis die Nachbarn von der Autowerkstatt den Grill angeschmissen haben. Gute 30 Meter Luftlinie entfernt, sahen wir uns aufgrund ungünstigen Windes doch gezwungen, die Fenster zu schließen. Aber das dauerte nicht so lange und wir konnten die Nebelmaschine wieder starten und auch ich durfte den roten Knopf (unter kindischem Kichern) das ein oder andere Mal drücken. Guter Job: Maler eines Nebelmeers.
Apropos Jobs: Bei unseren Fotoshootings hat jeder viele verschiedene Aufgaben. Natürlich gibt es festgelegte Aufgaben: Kay macht Fotos, Daniela Videos und Fotos und Daniel Fotos. Daneben fällt aber noch jede Menge andere Arbeit an und da müssen wir alle ran. Lustigerweise ist eine unsere Hauptbeschäftigungen aber eine vielleicht völlig unerwartete: Es ist Warten.
Das ist ein bisschen wie ein American-Football-Spiel: Wenn die Offense auf dem Spielfeld ist, steht die Defense am Rand, guckt zu, feuert an etc.. Daniela, Daniel und Kay sind unsere Offense – ich würde sagen: Baltimore Ravens und wir anderen (Tonia und ich) sind die Defense – Chicago Bears Defense (über die Bears Offense hüllen wir den Mantel des Schweigens). Gegen wen spielen wir? Nicht so wichtig (Hauptsache die Packers und die Patriots verlieren – und wieder ein paar (Ex-)Kollegen verärgert), aber meistens wahrscheinlich gegen die Zeit. Daniela hat aber sehr gut darauf geachtet, dass wir den Zeitplan einhalten.
Natürlich tun wir nicht nichts, wenn wir nicht auf dem Spielfeld sind. Wie bereits gesagt, achten alle darauf, dass keine Störfaktoren im Bild sind, wenn Kay fotografiert oder dass die Übungen richtig ausgeführt werden, wenn ein Video gedreht wird. Oder es werden Brötchen geschmiert, die Models unterhalten, vielleicht auch mal kurz ausgeruht, der Raum will benebelt werden und vielleicht wird auch schon das nächste Setting im Nachbarraum aufgebaut. So ist das ganze eigentlich immer eine Teamleistung und da ist es toll, so ein funktionierendes Team zu haben.
Falsche Lebensentscheidungen?
„Hey“, ruft Daniela, „wir brauchen noch irgendeine hässliche Decke für Christian. Tradition ist Tradition.“ Das Shooting läuft noch keinen halben Tag und die Dinge laufen schon aus dem Ruder. Was ich damit meine? Wenn man an einem Mittwochmorgen von seinen Kollegen dazu aufgefordert wird, sich in einen Fetzen Malervlies zu hüllen, zweifelt selbst eine optimistische Frohnatur wie ich. Wenn man dazu noch Tennisbälle auf den Ohren hat und dabei fotografiert wird, dann fragt man sich: „Waren meine Lebensentscheidungen, die zu diesem Punkt in meinem Leben geführt haben, wirklich richtig?“ Aber für das Team und den Erfolg des Shootings nehme ich das auf mich. Und: Tradition ist Tradition.
Ein unerwarteter Star
Eines der neuesten Geräte aus dem Taurus Portfolio ist das Taurus Vibrationsmassagegerät. Das hieß mal Taurus Massage Gun – mussten wir aber leider umbennen: Suchmaschinen, Online-Shops und der Zoll mögen das Wort „Gun“ nicht so gerne. Ich hatte das Glück, ein Sample zu bekommen, das wir hier zur Ansicht hatten und das sich bei meinen Kollegen und -innen großer Beliebheit erfreut. Frau Hausnummer ca. 15 weiß was ich meine – ich würde einige Menschen nicht damit alleine lassen. 🙂 Sätze wie: „Der Finger-Aufsatz dient der Massage von ganz spezifischen Körperregionen.“ aus der Bedienungsanleitung sprechen eine eindeutig zweideutige Sprache. Ich werde den Satz noch etwas anpassen.
Ich hatte mir nun vorgenommen, auf dem Shooting zu überbrückende Zeit mit dem Studium des Massagers zu verbringen und danach einen richtig schönen Blogartikel darüber zu schreiben. Aber: Merkste selber! Einmal ausgepackt und angemacht, wanderte das Gerät sofort über die Oberschenkelrückseiten und Waden der Models, über die Schultern unseres Videoproducers und einige weitere Rücken, Oberschenkel, Oberarme und Nacken. Nur ich bin nicht richtig zum Ausprobieren gekommen. Ich prophezeie: Das Gerät wird ein Renner.
Produktpremieren
Vom Taurus Massagegerät habe ich schon berichtet. Daneben haben wir aber auch unsere brandneue 9.9er-Serie fotografieren können. Brooklyn Nine-Nine? Taurus 9.9! Zwei neue Crosstrainer, ein Recumbent Bike und ein Ergometer werden demnächst zu unserem Laufband T9.9 stoßen. Für uns ein riesiger Schritt bei der Entwicklung der Marke Taurus.
Der dritte Tag stand ganz im Zeichen des Krafttrainings. Wir haben uns ein echtes kleines Fitness-Studio zusammengebaut: Mit einer Brustpresse in Studio-Qualität (von unserem Model wurde uns auch die Qualität des Gerätes und natürlich auch die Vorzüglichkeit des Aufbaus bestätigt), einem professionellen Squat Rack (von dem Ihr hier tatsächlich Premieren-Material seht – bald im Sport-Tiedje Shop erhältlich) und einem Power Cage. Passend zum Squat Rack und zum Power Cage hatten wir unsere zukünftige Studio-Hantelbank dabei.
Das Motiv oder: Wozu das Ganze?
Nebel, Vibrationsgeräte, Lachen, Essen etc. – das klingt nun alles ganz easy nach Spaß. Sicher: So ein Shooting macht uns allen Spaß. So ein Shooting ist für alle aber auch verdammt anstrengend: körperlich und mental. Nach den 3 1/2 langen Tagen waren wir alle geschlaucht und brauchten alle mindestens einen Tag Urlaub. Jeder von uns hat mehrere Jobs übernehmen müssen: Fahren, aufbauen, abwaschen, unterhalten etc.. Und natürlich gab es Fotos und Videos – und das ist eine Arbeit, die sowohl mental als auch körperlich ganz schön schlaucht. Wir wissen aber, dass es die Anstrengung wert war.
Nackte Zahlen
Unser Fotograf Kay hat mehr als 5000 Fotos gemacht. Davon schaffen es längst nicht alle in die tatsächliche Benutzung; die erste Sichtung hat aber schon ergeben: Es ist wirklich gutes Bildmaterial dabei. Daniela und Daniel – unsere Videoproducer – haben mehrere Speicherkarten voll mit Videomaterial mitgebracht. Wir haben dadurch Material gewonnen, dass wir nutzen können, um unsere Produkte besser darzustellen. So können wir anschaulich vermitteln, wie die Geräte in Benutzung aussehen. Wir können zeigen, wie die Geräte sich im Raum machen oder sogar wie man ein kleines Fitness-Studio einrichten kann. Mit der Marke Taurus verfolgen wir einen Anspruch: Hochwertiges Fitness-Equipment in allen Bereichen anzubieten und dabei Heimanwender genauso wie professionelle Fitnessräume (Therapeuten, Hotels, Fitnesstudios) bedienen zu können. Diesen Anspruch wollen wir natürlich auch in der Markenkommunikation umsetzen. Und genau dafür brauchen wir solche Shootings.
So, der Worte sind genug gewechselt, ich lasse Euch nun endlich Hanteln sehen: