Am 17. November hieß es für die Sport-Tiedje Mitarbeiter, sich der alljährlichen Inventur zu stellen und jeden „Stein“ im Zentrallager Büdelsdorf umzudrehen. Über 100 Tiedjes aus der Zentrale Schleswig, dem Lager in Büdelsdorf und der Werkstatt in Büdelsdorf machten sich an diesem kühlen, sonnigen Sonnabend fleißig ans Scannen, (Ver-)Zählen und Piepen von über 209.777 Artikeln. Genau waren es: 209799. Wir haben gezählt!
Büdelsdorf – das Tor zur Welt….
Man denkt bei dem Begriff „Inventur“ wohl nicht zuerst an freudestrahlende Gesichter, sondern eher an Zählen. Es verbirgt sich dann aber doch mehr dahinter als nur eine Pflichtübung mitsamt Bewältigung wilder Zahlenwuselei und aufkommender Monotonie. Und das hat gute Gründe:
Mittlerweile führen wir bei Sport-Tiedje über 7.000 Artikel in unserem Sortiment, machen mit unserem Filial- und Shop-Angebot über 125 Millionen Euro Umsatz pro Jahr und haben schon über 2,6 Millionen Kunden fitter und gesünder gemacht – das hoffen wir zumindest. Es müssen also sehr viele Rädchen ineinandergreifen, um die logistische Herausforderung zu meistern, unsere Kunden auf der ganzen Welt zuverlässig mit dem Fitnessartikel ihrer Wahl zu versorgen. Übrigens: die ganze Welt ist nicht übertrieben. Sport-Tiedje hat schon Lieferungen in jedes offiziell anerkannte Land der Welt verschickt. Ausgangspunkt dieser Unternehmung ist unser über 20.000 m² großes Zentrallager in Büdelsdorf. Ein beeindruckender und nachhaltiger Anblick.
Mögen Crosstrainer, Hantelbänke, Tischtennisplatten, Trampoline und Co. im Online-Shop oder auf dem Bestellschein vielleicht auch mal zur abstrakten Artikelnummer geraten – im Zentrallager offenbaren sich einem ganz neue Dimensionen vom logistischen Treiben und europaweiten Agieren unseres Unternehmens. Da türmen sich die Fitnesgeräte meterhoch – und der Chef klettert auch mal forsch nach oben, um ganz sicher zu gehen, dass richtig gezählt wurde.
Eine Inventur als teambildende Maßnahme
Bei der Zusammenstellung der insgesamt 48 Zählteams wurde darauf geachtet, die „Frischlinge“ mit den „alten Hasen“ des Unternehmens zusammenzubringen. Durch diese Teambildung bot sich den Mitarbeitern eine tolle Gelegenheit, bisher vielleicht nur dem Namen nach bekannte Kollegen etwas besser kennenzulernen. Natürlich stand die korrekte Zählung im Vordergrund, aber ein bisschen Unterhaltung ist immer drin.
Los ging es an diesem Tag gegen 08.15 Uhr mit der Begrüßung und kurzen Einweisung der Mitarbeiter durch Firmeninhaber Christian Grau. Freundlich, aber mit gewissem Nachdruck wurden alle gebeten, sich bei der Zählung die notwendige Mühe zu geben, um Nachzählungen möglichst gering zu halten und möglichst früh ins ebenfalls notwendige Wochenende gehen zu können. Einwände: Keine.
Von Paletten und Kleinteilen
Bevor der erste Artikel gescannt wurde, versammelten sich alle Mitarbeiter noch zum großen Gruppenfoto draußen vor dem Lager. Bereit zur Tat versammelten sich die jeweiligen Zählteams beim für ihren Bereich zuständigen Ansprechpartner. Gescannt wurde in den beiden Bereichen Kleinteile und Paletten. Im Kleinteilelager finden sich Artikel wie Brustgurte, Sportmatten, Boxhandschuhe, Klimmzugstangen oder Chlortabletten. Im Paletten-Bereich sind es Fitnessgroßgeräte wie Crosstrainer, Laufbänder, Kraftstationen oder auch Rudergeräte. Das Kommando über die Zählteams und Ansprechpartner hatte auch dieses Jahr wieder unser IT-Chef Sven-Ole. Um 08.51 Uhr schließlich ging der erste Scan über einen Barcode. Bis zum finalen Scan um ca 16.15 Uhr sollten genau 81.477 weitere hinzukommen.
Vier Augen sehen besser als zwei
Das Procedere ist dabei jedes Jahr gleich: Gescannt wird nach dem Vier-Augen-Prinzip. Das bedeutet, dass jeder Artikel einzeln angefasst und von einem Mitarbeiter gescannt wird. Der Zählpartner assistiert dabei zum Beispiel darin, den Barcode des Artikels so auszurichten, dass der scannende Mitarbeiter den Artikel schnell erfassen kann. Zusätzlich werden die Artikel mitgezählt und die Zählung später mit dem Ergebnis auf dem Barcode-Scanner abgeglichen. Wurden alle Artikel eines Lagerorts erfasst, wird der gezählte Bestand mit dem Bestand aus unserem Lagersystem verglichen. Verantwortlich zeichnen sich für die Entwicklung des Systems unsere Mitarbeiter aus der IT. Eine gravierende Arbeitserleichterung im Vergleich zu den Jahren, als unsere Mitarbeiter noch mit Ordner und Stift durch die Gänge unseres Lagers wateten, um die Bestände zu erfassen. Stimmen die gemessenen Werte des Zählteams mit jenen im System überein, wird über den Scanner automatisch ein neuer Lagerort zugewiesen. Der Lagerort wird im System mit „grün“ gekennzeichnet (=Soll- und Ist-Bestand stimmen überein).
Gibt es keine Übereinstimmung, was selten vorkommt, wird noch einmal von einem anderen Zählteam nachgezählt. Bleibt es auch danach bei Abweichungen, wird Ursachenforschung betrieben. Daraus folgt auch: Je besser gezählt wird und je genauer die Bestände im System mit dem Ist-Bestand übereinstimmen, desto schneller geht auch die Inventur voran.
Deftiges zum Schlussspurt
Neben Kaffee und Tee gab es auch eine Kräftigung zur Mittagspause: Currywurst Pommes oder vegane Frikadellen. Nachdem sich alle Mitarbeiter gestärkt hatten, ging es auf die Zielgerade der Inventur.
Erwartungsgemäß hatte der Kleinteile-Bereich mehr Artikel zu scannen, wurde im Schlussspurt aber tatkräftig von fertigen Teams aus dem Paletten-Bereich unterstützt.
Die Sport-Tiedje Inventur 2018 kompakt in Zahlen:
- 209.799 Artikel
- über 100 Mitarbeiter aus 48 Zählteams, Ansprechpartnern und Verantwortlichen
- 81.478 Scans
- 7231 Lagerorte
- 9 Teams haben fehlerlos gezählt – und wurden dafür auch belohnt 😉
- Der häufigste Artikel: Sport-Tiedje Papiertüten (wir versuchen Plastik zu vermeiden) mit: 32.621 Stück