Aktualisiert am 20.02.2024
Wer an ein Fitnessgerät für zu Hause denkt, dem kommt wahrscheinlich zuallererst ein klassischer Heimtrainer in den Sinn. Oder ein Fahrrad-Ergometer. Wenn diese beiden Geräte nebeneinander stehen, fällt eines ganz besonders auf: Sie sehen fast gleich aus, haben aber einen großen Preisunterschied. Was ist also der Unterschied zwischen einem Heimtrainer und einem Ergometer? Und welches Gerät ist für welchen Trainierenden geeignet?
Was ein Heimtrainer kann – und was ein Ergometer
Das Problem mit dem Begriff Heimtrainer ist, dass er so vieles sein kann. Ein Trainer (also eine Person) zum Beispiel, der einen Sportler in dessen Heimverein trainiert. Außerdem wird „Heimtrainer“ gern als Überbegriff für ein Heimfitnessgerät verwendet. Ein Rudergerät oder Crosstrainer für zu Hause wäre demnach im weitesten Sinne auch ein Heimtrainer.
Andere wiederum verstehen darunter einen Fahrradtrainer bzw. „Trimm-Dich-Rad“ für zu Hause. Mit Sattel, Lenker, Pedalen und einer Schwungscheibe. Das kommt der Bauform eines Heimtrainers schon mal sehr nahe. Der eines Ergometers allerdings auch.
Also vergleichen wir als nächstes die Technik
Heimtrainer haben ein manuelles oder elektronisches Magnetbremssystem, bei dem sich ein Magnet je nach gewählter Widerstandsstufe der Schwungscheibe nähert oder sich von ihr entfernt. Über ein Stellrad lässt sich die Belastung stufenweise steuern. Der maximale Widerstand reicht für ein moderates Ausdauertraining völlig aus, für intensiv Trainierende oder Profisportler wäre er aber nicht herausfordernd genug. Weil die Technik insgesamt recht „einfach“ ist, bewegen sich Heimtrainer in einem recht günstigen Preissegment, die einfachen Modelle gibt es bereits ab ca. 200 Euro.
Ergometer sind mit einer elektronisch gesteuerten Magnetbremse ausgestattet. Der Widerstand lässt sich hier nicht in Stufen, sondern in Watt sehr präzise einstellen (Zeitreise in den Physikunterricht: Watt ist die Einheit für Leistung). Der eingestellte Widerstand passt sich deiner Trittfrequenz an: Trittst du langsam, erhöht sich der Widerstand. Du musst mehr Kraft aufwenden, um die gewählte Leistung zu erreichen.
Trittst du hingegen schneller, wird der Widerstand geringer. Der erreichbare Maximalwiderstand ist bei Ergometern sehr viel höher als bei Heimtrainern. Durch die Wattsteuerung kommen Ergometer auch für ein belastungsschonendes Gesundheitstraining in Physio- und Reha-Bereich sowie zur präzisen Leistungsmessung im Leistungssport. Weil die Technik bei Ergometern sehr viel ausgereifter ist, kosten sie auch mehr. Es gibt aber sehr gute Einsteigergeräte, die kaum mehr kosten als ein teurer Heimtrainer.
Die Bedingungen für Heimtrainer und Fahrrad-Ergometer sind sogar in der Europäischen Norm EN 957-1 verankert. Demnach dürfen Heimtrainer ausschließlich im privaten Bereich eingesetzt werde. In Fitness-Studios, Physio- oder Rehapraxen findest du also immer Ergometer.
Und was passt jetzt besser zu mir?
Durch den Unterschied bei der Widerstandsmessung und dem erreichbaren Maximalwiderstand eignen sich Heimtrainer und Ergometer für unterschiedliche Zielgruppen und Anwendungsbereiche.
Ein Heimtrainer ist geeignet für alle, die
- gerade erst mit dem Heimtraining starten,
- ein leichtes Bewegungstraining zur Verbesserung der Ausdauer und zur Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems machen wollen
- gelegentlich und moderat, aber weniger leistungsorientiert trainieren möchten
- ein Aufwärmgerät vor dem Workout suchen
- ein einfaches und günstiges Heimfitnessgerät suchen
Ein Ergometer ist die richtige Wahl für alle, die
- ein hochwertiges Ausdauergerät für zu Hause suchen
- ihre Belastung präzise steuern und messen möchten
- leistungsorientiert und professionell trainieren wollen
- aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen eine individuelle Belastungsgrenze einhalten möchten
Übrigens: Nicht einmal bei Wikipedia findest du unter Heimtrainer die korrekte Definition, also schau lieber auf unserem Blog vorbei 😉
Hallo Marina,
ein toller ausführlicher Artikel 🙂
Besonders fallen mir die genauen Unterschiede zwischen einem Heimtrainer und einem Ergometer.
Diese wissen oft viele nicht, was dann immer zu Verwechslungen führt.
Macht weiter so !
Gruß
Patrick
Der Artikel ist sehr informativ dank dir. Mir war es echt wichtig, ein hochwertiges Gerät daheim zu haben, um mich auszupowern. Nun kann der Sommer kommen 😀