Die meiste Zeit des Tages nehmen wir in passiver Haltung ein. Dass dabei auch einiges Schief gehen kann, zeigen Alltagsbeschwerden wie Verspannungen und Schmerzen in Muskeln und Gelenken. Wir zeigen Euch bewerte Methoden, um auch beim Sitzen, Stehen und Liegen Haltung zu bewahren, im wahrsten Sinne…
Viele Menschen glauben, dass allein regelmäßiger Sport aus Kraft- und Cardiotraining ausreicht, den Körper für Alltagsbeschwerden wie Rücken- oder Gelenkschmerzen zu rüsten. Training für Muskeln und Knochen ist ein wesentlicher Aspekt einer gesunden Lebensführung. Doch das beste Workout daheim oder im Fitnessstudio ist nicht genug, wenn Ihr nicht auch in Ruhephasen und Job auf Euren Körper achtet.
Den Großteil unserer Zeit verbringen wir nach wie vor im Sitzen, Stehen oder Liegen, nicht an der Kraftstation oder auf dem Laufband. Und genau darin liegt die unterschätzte Gefahr für uns und unseren Körper. Machen wir das vermeintlich Einfache nicht richtig, gibt uns unser Körper bald die entsprechenden Signale, dass hier etwas falsch läuft.
Die Lösung: unnötige Muskelaktivität und unausgewogenen Stress auf die Gelenke minimieren. Wir geben Euch einfache Tipps die Euch helfen, Euren Körper auch im Alltag in eine effizientere und gesündere Haltung zu bringen und Beschwerden in Rücken, Nacken etc. besser vorzubeugen.
Richtig Sitzen
Stimmt es und Sitzen ist tatsächlich das neue Rauchen, welche Entsprechung hat dann wohl falsches Sitzen? Rauchen im ²? Fallschirmspringen ohne Fallschirm? Wie auch immer. Bekommen wir den ganzen Tag den Allerwertesten nicht hoch und uns nicht in eine ordnungsgemäße Haltung, wirkt sich das gleich doppelt negativ auf unsere Gesundheit aus. So klappt´s zumindest mit der richtigen Sitzposition:
- Die Füße sind flach auf dem Boden und zeigen geradeaus oder leicht nach außen
- Die Hüften befinden sich in einer ca. 90 Grad-Beugung
- Das Gewicht ist gleichmäßig auf beiden Seiten Eures Hinterns verteilt
- Auch hierbei bilden Hüften, Schultern und Ohren eine Linie
- Gesicht und Augen sind bestenfalls geradeaus ausgerichtet. Wer beispielsweise mit zwei Bildschirmen arbeitet, der achte zumindest darauf, das der Kopf nicht ständig den Wackeldackel in jede Richtung macht
Häufige Fehler:
- Ein Bein überkreuzt das andere
- Verlagerung des Gewichts zu einer Seite hin
- Der obere Rücken ist gekrümmt
- Kopf und Wirbelsäule bilden keine Linie
- „Sack Kartoffeln“ – Hybrid-Haltung irgendwo zwischen Stuhl und Hängematte.
Richtig Stehen
Bei uns in der Sport-Tiedje Zentrale haben einige die Möglichkeit, den Sitzplatz durch elektronisches Verstellen der Tischhöhe kurzerhand zum Stehplatz umzufunktionieren. Ein guter Ausgleich zum „Ganztags-Sitzen.“ Doch Stehen ist nicht gleich Stehen. Hier gilt:
- Die Füße sollten geradeaus oder leicht nach außen gerichtet sein
- Das Gewicht wird idealerweise gleichmäßig über den ganzen Fuß verteilt. Das gilt in der Gesamtheit natürlich für beide Füße, die sich das Körpergewicht zu gleichen Teilen teilen. Auf Flamingo machen ist also nicht
- Die Knie, Hüften, Knöchel, Schultern und Ohren befinden sich auf einer vertikalen Linie
Häufige Fehler:
- Ungleichmäßige Belastung der Körperhälften
- „Hexenbuckel“, Hohlkreuz, krummer Rücken
- Kopf und Wirbelsäule bilden keine Linie
Richtig Liegen
Auch die wohl bequemste aller Körperhaltungen hat so ihre Tücken, die Ihr mit untenstehenden Anweisungen umgehen könnt. Zu Größe und Härtegrad von Matratze und Kissen fragen Sie Ihren Orthopäden oder örtlichen Fachhändler Ihres Vertrauens …
- Generell gilt seitliches Schlafen mit den Armen nach unten als die ideale Schlafposition. Auf der Seite liegend befinden sich Schultern, Hüften, Knie und Knöchel direkt über ihrem Gegenstück der anderen Körperseite
- Knie und Hüften sind leicht gebeugt
- Knöchel, Hüften, Schultern und Ohren bilden eine Linie
- Das Kissen sollte so hoch sein, dass Euer Nacken leicht nach vorne neigt
Häufige Fehler:
- Auf dem Gesicht liegen. Dies kann zur Überlastung von Nacken und Hals führen
- Auf der Seite liegend befinden sich Schulter oder Hüfte schief zur gegenüberliegenden Seite
- Die beinahe so ungesunde wie beliebte Fötusstellung. Diese kann einerseits zu Verspannungen in Rücken und Nacken und andererseits zur verstärkten Produktion von Stresshormonen führen, wie amerikanische Forscher herausgefunden haben
Die beste Haltung …
… ist immer noch der regelmäßige Wechsel von Liegen zu Sitzen zu Stehen zu Liegen zu usw. Bewegungsmangel, also über eine längere Dauer in derselben Haltung zu verharren, ist bekanntermaßen ungesund. Mindestens einmal pro Stunde solltet Ihr Eurem Körper daher ein wenig Abwechslung gönnen, zum Beispiel zum Kaffee holen, Katze füttern, Müll rausbringen usw.
Macht Euch bewusst, dass sich Euer Körper an die Positionen anpasst, die er am häufigsten einnimmt. Mit regelmäßiger Bewegung könnt Ihr dieser funktionellen Anpassung entgegenwirken, die Euch mit der Zeit in Eurer Bewegung und Leistungsfähigkeit einschränken oder Beschwerden begünstigen kann.