Letzte Woche habe ich zurückgeblickt und einige Details davon preisgegeben, was ich beim Sport so erlebt habe. Heute richtet sich der Blick auf die Gegenwart. Vor mir liegen 2 „Persönliche Auswertungen“ der Fitness-Analyse von Sport-Tiedje. Die eine – 3 Monate alt – war ein Manifest der Bequemlichkeit oder zumindest ein Zusatz zur Verfassung der Unbeweglichen. Das aktuelle Auswertungsergebnis ist aber Beweis für etwas ganz anderes: Man kann sich sehr wohl ändern, ein bisschen mehr Bewegung im Alltag bringt einiges und – auch wenn’s mir echt schwer über die Finger geht – Sport ist ein echter Jungbrunnen.
Der erste Satz der Auswertung bleibt gleich: „Herzlichen Glückwunsch, Sie haben die Sport-Tiedje Fitness-Analyse erfolgreich gemeistert.“ Und das ist auch okay so, schließlich braucht man eine Einleitung. Trotzdem habe ich beim Aufschlagen der neuen Auswertung ein kleines, selbstgefälliges Grinsen nicht unterdrücken können. Was nämlich viel mehr ins Auge fällt als die Einleitung ist ein dicker farbiger Block unter der Überschrift „Biologisches Alter“. Vor 3 Monaten loderte der hoch und rot wie ein Signalfeuer und war mein längst überfälliger Startschuss dafür, ein bisschen aus dem Quark zu kommen. Mittlerweile ist der Block grün. Ich habe mein biologisches Alter von 39 erschreckenden Jahren auf geradezu jugendliche 32 heruntergeschraubt. Wenn ich nun einigermaßen regelmäßig weiter trainiere, komme ich noch auf die 29 Jahre, die ich gerne angebe.
Ich bin wie Gouda-Käse
Ich habe 7 kg in den 3 Monaten abgenommen. Das ist zwar nur ein Bruchteil der beachtlichen 23 kg, die einer unserer Kilo-gegen-Bares-Teilnehmer geschafft hat, aber ich bin trotzdem sehr zufrieden. Ich habe meine Fettmasse um über 30 % reduziert. Als Politikwissenschaftler und Marketing-Mitarbeiter weiß ich ja, wie man Veränderungen von Kennzahlen etwas eindrucksvoller erscheinen lässt. Aber die Veränderung von 23,1 % auf 16,1 % Körperfett sei schon ziemlich gut, wurde mir gesagt. Die fettfreie Masse meines Körpers habe ich dementsprechend auf 83,9 % erhöht. Als Käse wäre ich eine Fett-Stufe, da ich 40% in der Trockenmasse (Körpergewicht abzgl. des Körperwassers) habe. Das ist für Käse gut und für Menschen übrigens auch.
Tatsächlich habe ich mich auch in den weiteren Tests mitunter erstaunlich verbessert. Statt rot ist nun grün die vorherrschende Farbe in der Auswertung. Unter dem Punkt Kraft heißt es: „Die Auswertung Ihrer Kraftübungen zeigt, dass Sie, bezogen auf die Normwerte Ihrer Altersklasse überdurchschnittliche Leistung erzielt haben.“ Hihihi: 1. Vor 3 Monaten lautete das Wort noch: „unterdurchschnittliche“. 2. In your Face Altersgruppe! Ich wechsle nun zu den Jüngeren.
Natürlich gibt es noch Werte, die sich deutlich verbessern ließen: Der Wall-Sit z.B.. Ich habe meine Zeit hier zwar fast verdoppelt, trotzdem bin ich noch einige Sekunden außerhalb des Normbereichs. Und vor allem bei der Koordination muss ich einiges tun. Bei diesem Test ging es darum, das Gleichgewicht auf einem instabilen Brett zu halten. Das klappte so gar nicht. Die Trainingspläne, die Sarah mir erstellt hatte, gingen zwar schon immer stärker in die Richtung: Beweglichkeit, Koordination und Stärkung der Rumpfmuskulatur. Aber gerade bei den Übungen habe ich immer etwas gemogelt und sie teilweise durch ähnliche, einfachere Übungen an den Kraftstationen ersetzt. Dafür mache ich eine Übung mittlerweile recht fleißig, obwohl ich anfangs felsenfest davon überzeugt war, dieses Gerät nie wieder zu nutzen: den Hyper-Extension.
Nächstes Ziel: Unter 30 Jahre alt werden
Aber zum Glück haben diese beiden Ausreißer nach unten mein Ergebnis nicht verhagelt. Als Fazit kann ich sagen: 7 kg verloren, Muskelmasse aufgebaut und den Körperfettwert signifikant reduziert. Und auch bei der Beweglichkeit und der Puste hat sich einiges getan. Ich bin durchaus zufrieden und bin mir sicher, dass ich die Ergebnisse mindestens halten werde. Und wer weiß, vielleicht sind tatsächlich noch die 29 Jahre drin …
Nun habe ich mir aber genug gehuldigt und möchte mich auch bei meinen direkten und indirekten Helfern bedanken. Bei Sarah für die Trainingspläne, die Erklärungen, die Ermahnungen. Bei Thore für seine Geduld, wenn mein Beitrag einmal einen Tag zu spät kam. Bei Finn dafür, dass er Fotos gemacht (und manchmal auch nachbearbeitet) hat. Bei Gordon für freundliche Worte und eine interessante Trainingseinheit. Bei den Zweiflern, für den kleinen Motivationsschub. Bei allen anderen Kollegen, die mir freundliche Worte mit auf den Weg gegeben haben. Und natürlich bei Sport-Tiedje für die Möglichkeit dazu. Der größte Dank geht aber an alle, die sich vergessen fühlen.