Montag habe ich Euch einen kurzen Einblick in die Gedankenwelt eines FIBO-Debütanten gegeben und einige der Trends der diesjährigen FIBO vorgestellt. Heute will ich Euch noch einige Highlights zeigen, einen Satz zur Sicherheitslage verlieren und Euch Mario Rieger und Thomas Scheu vorstellen.
Die Sicherheitslage auf der FIBO war völlig entspannt. Viele der FIBO-Besucher können natürlich ganz schön einschüchternd wirken und gucken auch manchmal sehr grimmig drein. Sie sind aber unglaublich nett und auskunftsfreudig, wie ich am HOIST-Stand mitbekommen habe. Dort wurde nämlich kräftig trainiert und in den Pausen war immer Zeit für ein kleines Gespräch. Kurios wird es aber, wenn man sich die Security-Mitarbeiter ansieht. Ich kenne die Türsteher immer nur als die größten Männer am Platz. Schränke, die einem manchmal auch den Eingang verwehren. Auf der FIBO wirkte das Security Personal zwischen den vielen muskelbepackten Besuchern dagegen fast schon schmächtig. Das zeigte sich vor allem in der Halle für Nahrungsergänzung!
Auch bestimmte Fitnessgeräte wirkten im ersten Moment bedrohlich auf mich. Nicht das EMS-Training (Elektro-Muskel-Stimulation) allerdings, das hatte ich bereits auf der Arbeit einmal ausprobiert. Es mag anfangs etwas ungewohnt sein, erst recht wenn man die Start-Stärke etwas zu hoch ansetzt. Es tut nicht weh, aber man merkt deutlich, wie die Muskeln arbeiten. Aber die großen EMS-Stände hatten nichts Bedrohliches an sich, sie wirkten eher wie futuristische Tankstellen-Zapfsäulen. Viel schlimmer sind Pilates-Geräte. Pilates ist ja ein Ganzkörpertraining, bei dem vor allem auch tiefer liegende Muskeln trainiert werden. Das trifft sich ja ungefähr mit dem, was heute beim Functional Training in den Fokus gerückt wird. Bei Wikipedia wird Pilates als Trainingsmethode mit einer sehr geringen Verletzungsgefahr beschrieben und das trifft sich auch mit meinen Vorstellungen von Pilates: Langsame Bewegung – fließend, kreisend und sehr schonend für Gelenke und die Muskeln. Ich muss aber leider sagen, dass Pilates-Geräte mich an mittelalterliche Foltergeräte wie in den Ritterfilmen von früher erinnern. Eingespannt und gestreckt werden scheint das Motto zu sein. Auch, wenn ich es besser weiß, denke ich immer an Streckbänke. Ich sollte Pilates bald mal selbst ausprobieren, um die Erfahrung meine Intuition überstimmen zu lassen.
Was es nicht alles gibt!
Mich hat die Vielfalt der FIBO beeindruckt. Natürlich habe ich die Pressemitteilungen vorher gelesen, die von dem schärferen Profil kündeten. Aber was es dann tatsächlich alles zu sehen gab, hat mich überrascht. Pulver & Pillen hatte ich zum Beispiel erwartet. Weniger allerdings, dass sie unter anderem an einem Stand verteilt werden, der einen DJ und mehrere Kronleuchter hat. Kronleuchter! Große Fitness-Firmen hatte ich erwartet, aber der Stand von Technogym war schon überwältigend groß und auf dem einem Stand waren auf kleinem Raum einfach mal so Geräte für über eine halbe Million Euro aufgebaut. Zumba und Indoor Cycle hatte ich erwartet, aber keine Halle, in der annähernd 1.000 Leute gleichzeitig Zumba tanzen oder einen Glaskasten, in dem 200 Indoor Cycler in die Pedale treten. Als mir eine gut aussehende Dame dann noch einen Flyer für Socken in die Hand drückte, ich ein Video über Rasier-Apparate sah und mir zwei Software-Entwickler ihre Karte in die Hand drückten, um mein Studio auszustatten, wusste ich, dass es auf der FIBO wirklich alles rund um Fitness gibt. Noch mehr überrascht haben mich nur der Stand für den High-Heels-Trainer und der Stand mit den Duschköpfen. So unvorbereitet habe ich einen Duschkopf das letzte Mal in der Hand von Stefan Raab bei Wetten Dass gesehen.
Sehen und gesehen werden
Es gab schon ziemlich viele Poser auf der FIBO. Muscle Shirts waren sicherlich das häufigste Kleidungsstück. Wenn ich aber meine Bilder von der FIBO so durchschaue, muss ich zugeben: Ich bin auch einer der Poser! Ich bin nur etwas schmaler an den Armen. Am deutlichsten sieht man das wohl bei meinem Bild mit Benjamin Radic, den ich in der Halle für die Sporternährung getroffen habe. Er ist professioneller Bodybuilder und war sofort bereit, ein Foto mit mir zu machen. Meine Kollegin, die das Foto schoss, sagte ihm noch: „Make him look small!“ Das hätte sie sich sparen können. Was er vielleicht als einfaches Ablegen seines Armes empfunden haben mag, lastete mir (gefühlt) zentnerschwer auf den Schultern. So hatte ich sein Kreuz zu tragen.
Etwas kurioser war mein Treffen mit Conan und dem Terminator! Mario Rieger und Thomas Scheu haben vier Tage lang die „beeindruckende Conan vs. Terminator – Show“ gezeigt. Leider haben wir die beiden nicht live auf der Bühne erleben können. Da Arnold Schwarzenegger neben Harrison Ford der erste Actionheld meiner Jugend war, musste ein gemeinsames Posieren aber drin sein. Dafür habe ich auch die zehn Minuten Wartezeit in der Schlange in Kauf genommen!
Das Wahre, Gute und Vortreffliche ist einfach …
… das schreibt zumindest Goethe in seinen „Maximen und Reflexionen“. Den Umkehrschluss hat er hoffentlich nie ernsthaft in Betracht gezogen. Dem würde nämlich der traurigste Stand der FIBO widersprechen. In der Nähe des HOIST-Standes in Halle 6 versteckte er sich in einem kleinen Nebengang. Er ist mir als aufmerksamer FIBO-Besucher mit staunenden Augen aber natürlich nicht entgangen! Unser Stand versteckte sich nicht und brauchte er auch nicht, denn er hatte einiges zu bieten. Neben meinen Kollegen und Kolleginnen war der Besuch von Mario Klintworth ein Highlight am HOIST-Stand. Er ist dreifacher Deutscher Meister im Fitness-Bodybuilding und hält noch einige Titel anderer Verbände, die mir noch nichts sagen. Aber ich verspreche, das nachzuholen! Mario bescherte dem HOIST-Stand einen Besucheransturm und sorgte in den umliegenden Gängen für reichlich Andrang. Er präsentierte sich in ziemlich guter Laune und zeigte auch, warum er Deutscher Meister ist.
Übrigens haben Mario Klintworth und ich einiges gemeinsam! Wie ich der LOOX 02/14, für die er Cover-Model war, entnehmen konnte, ist er 178 cm groß. So groß bin ich auch und genauso der deutsche Durchschnitts-Mann! Allerdings war es das dann auch mit dem Durchschnitt bei Mario. Es ist erstaunlich, wie er Übungen am Motioncage zeigte und dabei noch vollkommen entspannt lächeln konnte. Ich muss unbedingt mehr trainieren, beziehungsweise erst einmal damit anfangen! Meine Klimmzug-Ansätze am Motioncage fielen im Eleganz-Vergleich doch deutlich ab. Auch hier nutze ich mein Aussage-Verweigerungsrecht. Unsere zweite Gemeinsamkeit: Unsere Trainingspläne sehen jeweils am Samstag einen trainingsfreien Tag vor. Allerdings trainiert er die anderen Tage.
Mein persönlicher Everest
Mein Arbeitskollege hatte mir von seinem Freund erzählt, der 500 Euro auf der FIBO gewonnen habe. Er hatte bei einem Hersteller-Stand für ziemlich gute Klimmzug-Stationen an einem Wettbewerb teilgenommen und 82 Klimmzüge in einer Minute geschafft. Ich kann kaum so schnell zählen! Da war für mich klar, dass auch ich mich nicht gänzlich unsportlich von der FIBO 2014 verabschieden darf. Also habe ich mich an meinen Favoriten unter den ausgestellten Geräten gewagt: die motorisierte Kletterwand oder Treadwall. Und ich habe mich gut in der Vertikale gemacht. Ich glaube, ich darf sogar sagen, dass ich sportlich neue Höhen erklommen habe! Eigentlich sind das Laufbänder, die man falsch herum aufgestellt hat, sie arbeiten nach dem gleichen Prinzip: man läuft viel, kommt aber nicht vom Fleck. Aber sie machen Spaß! Besonders cool: Je schneller man klettert, desto schneller bewegt sich auch die Wand nach unten, dazu lässt sich auch noch ihre Neigung einstellen. Auch cool: Die einzelnen Kletterelemente lassen sich natürlich auch umstecken. Und für mich am coolsten: Ich hatte wohl gerade die Hälfte der Eiger-Nordwand bezwungen, als ich abstürzte und: weich landete! Fazit: Genau so eine Treadwall will ich haben! Leider wird es wahrscheinlich trotz Altbau-Wohnung mit hohen Decken etwas knapp.
PS: Es wurde moniert, dass man in meinem letzten Eintrag keine Fitness-Schnecken zu sehen bekommen habe. Hatte ich die nicht verlinkt? Ich möchte trotzdem versuchen, das mit einem Bild vom Team des HOIST-Standes wieder gut zu machen. Vielen Dank für Euren Einsatz!